Datenschutz & Rechtliches
7 Dinge, die auf keiner Unternehmenswebsite fehlen dürfen
In Zeiten von DSGVO, Cookie-Bannern und Online-Abmahnwellen ist Datenschutz kein „Nice to have“, sondern absolute Pflicht. Wer als Unternehmer eine Website betreibt, steht in der Verantwortung – sowohl gegenüber den Nutzern als auch dem Gesetz. Doch was gehört eigentlich alles zu einem rechtssicheren Online-Auftritt?
In diesem Artikel zeigen wir dir die 7 wichtigsten Punkte, die du für deine Website unbedingt beachten solltest – verständlich, praxisnah und auf dem aktuellen Stand.
1. DSGVO-konforme Datenschutzerklärung
Die Datenschutzerklärung gehört zu den Grundpfeilern einer rechtssicheren Website. Sie informiert Besucher transparent darüber:
- welche personenbezogenen Daten erhoben werden (z. B. IP-Adresse, E-Mail, Tracking-Daten),
- wie diese verarbeitet werden (Speicherung, Analyse, Weitergabe),
- auf welcher Rechtsgrundlage dies geschieht (z. B. Art. 6 DSGVO),
- wie lange Daten gespeichert werden,
- und welche Rechte Nutzer haben (z. B. Auskunft, Löschung, Widerruf).
Tipp: Nutze keine kostenlosen Generatoren ohne Anpassung. Jede Website ist individuell – insbesondere durch Tools wie Google Analytics, Newsletter-Formulare oder Social Plugins.
2. Impressum nach §5 TMG
Ein vollständiges Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald du die Website geschäftlich nutzt. Das betrifft fast alle Unternehmensseiten – auch Kleinunternehmer, Selbstständige oder Freelancer.
Pflichtangaben:
- Vollständiger Name / Firma
- Rechtsform und Vertretungsberechtigter
- Adresse (kein Postfach!)
- E-Mail-Adresse und Telefonnummer
- USt-ID (falls vorhanden)
- Registereintrag (z. B. Handelsregister)
Achtung: Wer sein Impressum versteckt oder unvollständig angibt, riskiert Abmahnungen mit teils hohen Kosten.
3. Cookie-Banner mit echter Wahlmöglichkeit
Sobald du nicht notwendige Cookies (z. B. für Analyse, Marketing, Drittanbieter-Inhalte) verwendest, ist ein Cookie-Banner mit echtem Opt-in Pflicht.
Das heißt konkret:
- Keine Cookies setzen, bevor der Nutzer zustimmt
- Ablehnen muss genauso einfach sein wie Zustimmen
- Eine nachträgliche Änderung der Auswahl muss möglich sein
Tipp: Tools wie Borlabs Cookie (WordPress) oder Cookiebot helfen dir, das sauber umzusetzen – inklusive Dokumentation.
4. Double Opt-in bei Formularen & Newslettern
Wenn du Formulare oder Newsletter anbietest, muss die Anmeldung über ein sogenanntes Double Opt-in erfolgen. Das schützt dich rechtlich und verhindert Missbrauch.
Ablauf:
- Nutzer gibt z. B. E-Mail-Adresse im Formular ein
- Er erhält eine Bestätigungsmail mit einem Link
- Erst durch den Klick wird die Anmeldung gültig
Tipp: Du solltest die Einwilligung speichern und dokumentieren, z. B. mit Datum, Uhrzeit und IP-Adresse.
5. Auftragsverarbeitungsverträge (AVV) mit Drittanbietern
Verwendest du Tools wie Google Analytics, Sendinblue, Mailchimp, Matomo, All-Inkl oder ähnliche Dienste, die personenbezogene Daten im Auftrag verarbeiten, brauchst du mit diesen Anbietern einen AV-Vertrag nach Art. 28 DSGVO.
Tipp: Gute Anbieter stellen diesen Vertrag automatisch in deinem Kundenkonto bereit – du musst ihn nur aktiv akzeptieren oder digital signieren.
6. SSL-Verschlüsselung (HTTPS)
Unverschlüsselte Websites sind ein No-Go – nicht nur aus Datenschutzsicht, sondern auch aus SEO- und Vertrauensgründen.
- Alle Seiten müssen per HTTPS abrufbar sein
- Moderne Browser warnen Nutzer bei unsicheren Verbindungen
- SSL-Zertifikate gibt’s oft kostenlos (z. B. Let’s Encrypt)
Tipp: Redirects von HTTP auf HTTPS sollten sauber eingerichtet sein, damit keine doppelten Inhalte entstehen.
7. Datenschutzkonformes Tracking & Analyse
Wenn du Besucher mit Google Analytics, Matomo, Facebook Pixel & Co. analysierst, musst du einige Dinge beachten:
- IP-Adressen müssen anonymisiert werden
- Es darf keine Datenübertragung ohne Einwilligung stattfinden
- AV-Vertrag abschließen
- Nutzer über Analyseverfahren in der Datenschutzerklärung aufklären
- Opt-in über Cookie-Banner ermöglichen
Tipp: Tools wie Matomo On-Premise bieten eine DSGVO-freundlichere Alternative zu Google Analytics.
Fazit: Datenschutz ist kein Hindernis – sondern ein Qualitätsmerkmal
Eine rechtssichere Website schützt nicht nur dich vor Abmahnungen, sondern schafft auch Vertrauen bei deinen Kunden. Wer Datenschutz ernst nimmt, zeigt: „Ich gehe verantwortungsvoll mit deinen Daten um.“
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